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Hergiswil vs. Ennetbürgen - Gleicher Auftrag, CHF 3.9 Mio. Kostenunterschied im Bildungsbudget 2025



Bildungsausgaben gehören zu den wichtigsten Posten im Budget einer Gemeinde. Sie prägen nicht nur die Qualität der Schulen, sondern auch die finanzielle Belastung der Steuerzahler. Doch mit welcher Effizienz werden diese Mittel eingesetzt? Der Vergleich zwischen Hergiswil und Ennetbürgen zeigt, wie unterschiedlich Gemeinden mit ähnlichen Herausforderungen umgehen. Während Hergiswil hohe Summen in Personal und Infrastruktur investiert, setzt Ennetbürgen auf Sparsamkeit. Doch welche Strategie ist erfolgreicher?



Zahlen im Fokus: Zwei Strategien im Vergleich

Zwischen 2020 und 2025 steigen die Schülerzahlen in beiden Gemeinden fast identisch: um 8,8 % in Hergiswil und 8,7 % in Ennetbürgen. Trotzdem plant Hergiswil für 2025 Bildungsausgaben von CHF 12,9 Millionen, während Ennetbürgen lediglich CHF 9 Millionen budgetiert – eine Differenz von über 30 %.



Diese Diskrepanz zeigt sich auch bei den Personalkosten: Pro Schüler wendet Hergiswil CHF 19.000 auf, Ennetbürgen hingegen nur CHF 13.900. Noch deutlicher wird der Unterschied bei den Gesamtkosten pro Schüler: CHF 27.000 in Hergiswil im Vergleich zu CHF 18.000 in Ennetbürgen. Doch die zentrale Frage bleibt: Sind Hergiswils höhere Kosten gerechtfertigt, und was bringen sie den Schülern wirklich?


Auch bei den Personalkosten zeigt sich die Diskrepanz: Pro Schüler wendet Hergiswil CHF 19.000, Ennetbürgen hingegen CHF 13.900 auf. Noch deutlicher wird der Unterschied bei den gesamten Bildungsausgaben pro Schüler: CHF 27.000 in Hergiswil gegenüber CHF 18.000 in Ennetbürgen. Die zentrale Frage lautet: Warum sind Hergiswils Kosten so viel höher, und erzielen sie tatsächlich einen Mehrwert?



Hergiswil: Hohe Kosten, aber wie effizient?

Hergiswils Strategie setzt auf kleine Klassen, mehr Lehrer und moderne Ausstattung. Diese Massnahmen wirken in der Theorie sinnvoll, aber ohne konkrete Ergebnisse, wie bessere Noten oder ein breiteres Wissensspektrum, bleiben die hohen Kosten fragwürdig.


Ein weiterer Kostenfaktor ist die dezentrale Infrastruktur: Hergiswil verteilt seine Schulen auf mehrere Standorte. Dies mag kurzfristig attraktiv erscheinen, verursacht jedoch langfristig hohe Betriebskosten. Sollte die Schülerzahl stagnieren oder sinken, sinkt die Nutzauslastung der Schulgebäude, wodurch diese zu einer finanziellen Belastung werden.


Ennetbürgen: Sparsam, aber risikoreich?

Ennetbürgen zeigt, dass ein stabiler Schulbetrieb auch mit geringerem Budget möglich ist. Mit CHF 18.000 pro Schüler und einem Gesamtbudget von CHF 9 Millionen bleibt die Gemeinde deutlich unter den Kosten von Hergiswil.


Doch diese Sparsamkeit hat ihren Preis: Grössere Klassen, weniger Lehrer und geringere Investitionen in Infrastruktur könnten die Bildungsqualität langfristig beeinträchtigen. Besonders in einer Zeit, in der Digitalisierung und moderne Lernmethoden immer wichtiger werden, könnte Ennetbürgen Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren.


Politische Verantwortung: Fehlentscheidungen auf beiden Seiten?

Die Strategien beider Gemeinden spiegeln ihre politischen Prioritäten wider. Hergiswil setzt auf Wachstum und hohe Bildungsstandards, könnte dabei jedoch den Bezug zur Realität verlieren. Investitionen in Infrastruktur und Personal machen Sinn, wenn sie konkrete Ergebnisse liefern – etwa bessere Schülerleistungen oder eine höhere Abschlussquote. Ohne solche Ergebnisse könnten die Bürger angesichts steigender Steuerbelastungen zunehmend skeptisch werden.


Ennetbürgen verfolgt dagegen einen konservativen Ansatz, riskiert aber, wichtige Chancen zu verpassen. Insbesondere in einer Zeit, in der technologische Kompetenzen immer wichtiger werden, könnte der Fokus auf Kostenkontrolle langfristig zu Nachteilen führen.


Langfristige Risiken: Wer trägt die Last?

Bis 2025 steigt die pro-Kopf-Steuerbelastung in Hergiswil auf CHF 2.283, während sie in Ennetbürgen bei CHF 1.894 bleibt. Die Frage ist, wie lange die Bürger in Hergiswil bereit sind, diese hohen Kosten zu tragen, besonders wenn andere Gemeindebereiche wie Sozial- oder Infrastrukturprojekte ebenfalls mehr Mittel benötigen. Machen sie sich überhaupt Gedanken dazu?


Ohne messbare Vorteile in der Bildungsqualität könnten Hergiswils hohe Ausgaben bald kritisch hinterfragt werden. Effizienz ist entscheidend: Hohe Kosten müssen durch klare Ergebnisse gerechtfertigt werden.


Fazit: Kosten allein reichen nicht – Effizienz zählt

Die Beispiele von Hergiswil und Ennetbürgen zeigen, dass hohe Bildungsausgaben allein keine Garantie für Erfolg sind. Entscheidend ist, wie effizient die Mittel eingesetzt werden und die Leistung, die erzielt wird. Während Hergiswil Gefahr läuft, sich durch ineffiziente Strukturen finanziell zu überfordern, riskiert Ennetbürgen durch Sparsamkeit, die Zukunft seiner Schüler zu gefährden.


Eine Kombination aus Hergiswils Innovationsbereitschaft und Ennetbürgens Kosteneffizienz könnte ein Modell schaffen, das die Bedürfnisse der Schüler erfüllt und gleichzeitig die finanzielle Belastbarkeit der Gemeinden bewahrt.


Am Ende bleibt die zentrale Frage: Wie kann eine Gemeinde eine Bildungsstrategie umsetzen, die sowohl zukunftssicher, als auch wirtschaftlich tragfähig ist?

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