Nidwaldens CHF 20 Mio. Steuerkreislauf: Selbstfinanzierung oder Abhängigkeit?
- Philippe

- 5. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Juni

Die Rolle des öffentlichen Sektors in der Steuerpolitik
15% der Einkommenssteuern in Nidwalden stammen von Personen, die für den Kanton oder die Gemeinden arbeiten – mit wachsender Tendenz. Dies wirft die Frage auf, ob und inwieweit diese Einnahmen in die kantonale Ertragsplanung einfliessen sollten.

Ein geschlossener Kreislauf
Personen im öffentlichen Sektor erbringen essenzielle Dienstleistungen. Ihre Gehälter werden aus Steuermitteln finanziert, wodurch ein Teil ihres Einkommens in Form von Steuern an den Staat zurückfliesst. Mittlerweile beträgt dieser Rückfluss über CHF 20 Mio. pro Jahr. Diese Einnahmen machen 15% der Einkommenssteuer aus und nehmen weiter zu. Eine verstärkte Abhängigkeit von diesen Steuereinnahmen kann die finanzielle Planung herausfordern und birgt langfristige Risiken.

Steigende Personalkosten und ihre Auswirkungen
Zwischen 2020 und 2024 sind die Personalausgaben in Nidwalden von CHF 150 Mio. auf über CHF 170 Mio. gestiegen. Die Hauptursachen des Anstiegs sind:
Gestiegene Löhne
Erweiterung staatlicher Dienstleistungen
Wachsende Anforderungen an bürokratische Strukturen
Diese Kosten belasten den Haushalt zunehmend und schränken finanzielle Spielräume für Infrastrukturprojekte und vor allem steuerliche Entlastungen ein.

Sollten diese Einnahmen in die Ertragsplanung einfliessen?
Die Einbeziehung der Steuern von Staatsangestellten in die Ertragsplanung beeinflusst die finanzielle Realität. Eine differenzierte Betrachtung spricht für:
Erhöhte Finanztransparenz, da die tatsächliche Steuerbasis klarer ersichtlich wird.
Nachhaltigere Haushaltsführung, weil sich die Budgetplanung stärker auf extern erwirtschaftete Einnahmen stützt.
Weniger Abhängigkeit vom öffentlichen Sektor, wodurch das wirtschaftliche Gleichgewicht zwischen Staat und Privatsektor gefördert wird.
Ein ausgewogenes Finanzkonzept für die Zukunft
Die zunehmende Verzahnung zwischen Steuereinnahmen und Staatsausgaben erfordert eine ganzheitliche und transparente Finanzpolitik, die nicht nur kurzfristige Haushaltsziele verfolgt, sondern auch strukturelle Problematiken nachhaltig löst. Eine langfristig ausgerichtete Ertragsplanung sollte darauf abzielen, die wirtschaftliche Stabilität des Kantons zu sichern, ohne eine übermässige Abhängigkeit von einzelnen Sektoren oder volatilen Einnahmequellen zu riskieren. Gleichzeitig müssen fiskalische Massnahmen so gestaltet werden, dass sie Investitionen fördern, soziale Gerechtigkeit gewährleisten und die Handlungsfähigkeit des Staates auch in Krisenzeiten sicherstellen.



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