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Hebt den Geldspeicher! Die SNB muss Zollkrieger werden

  • Autorenbild: Philippe
    Philippe
  • 11. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Helvetia als SNB Zollkriegerin
Helvetia als SNB Zollkriegerin

US-Zölle treffen Schweizer Exporte – und die Medien berichten, als ginge es um das Wetter: Prozentsätze, Branchenlisten, kurze Expertenzitate – und dann Funkstille. Dabei sind Zölle keine Naturkatastrophe. Sie sind strategische Waffen im globalen Handelskrieg. Und wer im Konflikt nur zuschaut, verliert.


Die Schweiz braucht Antworten, die über diplomatische Floskeln hinausgehen. Wenn wir nicht nur Opfer der Regeln sein wollen, müssen wir bereit sein, den Rahmen zu verändern um zu bestehen.


Philippe says… "Wenn die Regeln nicht passen, ändern wir die Regeln."

Vier nicht-"out of the box" Lösungsansätze:

1. SNB als „Strategischer Staatsfonds“ – Schweizer Wirtschaft langfristig absichern

Heute zielt die SNB ausschliesslich auf Preisstabilität. Das mag in ruhigen Zeiten genügen, doch im Handelskrieg braucht es mehr. Mit einer Mandatserweiterung – wie sie die Bank of Japan oder die chinesische PBoC haben – könnte die SNB gezielt in Exportbranchen investieren.


Ein Teil der SNB-Gewinne oder Währungsreserven würde in einen Handelsausgleichsfonds fliessen, der Zollschäden kompensiert, Innovation finanziert und Lieferketten stabilisiert.

2. Bilateraler Zollkompensationsmechanismus mit den USA

Warum nicht Zölle teilweise zweckgebunden zurückführen? Die Schweiz könnte mit den USA ein Abkommen schliessen, bei dem ein Teil der erhobenen Zolleinnahmen beiderseits in einen gemeinsamen Fonds fliesst.


Dieser würde Investitionen in kritische Branchen und alternative Handelswege fördern – eine direkte, vertraglich abgesicherte Antwort auf einseitige Zollmassnahmen. Politisch ambitioniert, aber in Handelsabkommen durchaus möglich.

3. „Zollversicherte Währung“ – Absicherung gegen Handelskriegsrisiken

Schweizer Exporteure könnten sich gegen plötzliche Zollsprünge absichern – über ein neues Finanzinstrument, das wie ein „Zoll-Future“ funktioniert, aber staatlich garantiert ist.


Die Prämien würde ein Fonds aus SNB-Gewinnen übernehmen. Das Signal an die Weltmärkte: Schweizer Exporte bleiben kalkulierbar, selbst wenn Handelspartner ihre Zölle plötzlich erhöhen.

4. Föderaler Kompensationskreislauf – Gewinne der SNB zweckgebunden einsetzen

Per Gesetz könnte ein fester Prozentsatz der jährlichen SNB-Ausschüttung in einen Nationalen Wettbewerbsfähigkeitsfonds fliessen.


Dieser dürfte explizit auch ausländische Handelsbarrieren ausgleichen – ein klarer Bruch mit der bisherigen Trennung zwischen Geld- und Fiskalpolitik. Politisch ein Tabubruch, wirtschaftlich ein dringend nötiger Schutzmechanismus.


Neutralität ist keine Passivität

In Zeiten, in denen Handel als geopolitische Waffe eingesetzt wird, braucht die Schweiz Instrumente, die über diplomatisches Schulterklopfen hinausgehen. Die SNB ist kein unantastbares Heiligtum – sie ist ein Werkzeug. Und Werkzeuge sind zum Handeln da. Entweder wir ändern den Rahmen, oder wir bleiben am Spielfeldrand, während andere das Spiel bestimmen.

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