Stromversorgung in Nidwalden: EWN 2024, erneuerbare Energie & Gesetzesrevision
- Philippe

- 19. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juli
Die Stromversorgung in Nidwalden steht 2024 im Zeichen des Ausbaus durch das EWN – mit Fokus auf erneuerbare Energie und einer bevorstehenden Gesetzesrevision.

Das Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) hat 2024 ein stabiles Geschäftsjahr erlebt. Mit einem Jahresgewinn von CHF 10.65 Mio. – trotz eines Rückgangs von 28.2% – unterstreicht das Unternehmen seine zentrale Rolle als Stromversorger im Kanton Nidwalden. Gleichzeitig hat das EWN seine Strategie in Richtung erneuerbare Energien, Digitalisierung und regionale Infrastrukturprojekte geschärft.
Günstige Strompreise stärken Nidwalden als Wohn- und Wirtschaftsstandort
Die Strompreise blieben 2024 bewusst tief – ein Vorteil für Haushalte und Unternehmen im Kanton. Obwohl der Stromabsatz auf 334.99 Mio. kWh (+2.4%) stieg, sank der Umsatz auf CHF 65.4 Mio. Grund dafür: eine durchdachte Beschaffungsstrategie und eine Steigerung der kosteneffiziente Eigenproduktion, insbesondere aus Wasserkraft.
Investitionen in Fernwärme, Glasfaser und Smart Grids
Das EWN investierte kräftig in die Zukunft: Über CHF 60 Mio. flossen in die Fernwärmeprojekte in Buochs und Hergiswil. Weitere CHF 40 Mio. wurden für den Ausbau des Glasfasernetzes bereitgestellt. Auch Projekte wie Smart Meter, Batteriespeicher und Netzausbau wurden 2024 aktiv vorangetrieben.
Wachstum bei Mitarbeitenden und Herausforderungen im Wandel
114 Mitarbeitende in der Gruppe (EWN - elf mehr als 2023) begleiten den Kurswechsel des EWN. Die Produktivität pro Kopf sank leicht, was auf den Aufbau neuer Geschäftsfelder zurückzuführen ist. Die langfristige Wirkung dieser Investitionen wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren zeigen.

Nachhaltige Energieversorgung – 100% erneuerbarer Strom
Alle Privat- und Gewerbekunden beziehen 100% erneuerbare Energie. Die Wasserkraftproduktion stieg um 10.8%. Insgesamt sparte der Kanton Nidwalden über 87'000 Tonnen CO₂ ein – ein klarer Beitrag zur Klimastrategie des Kantons.
Finanziell solide – doch wie lange noch?
Mit einer Eigenkapitalquote von 78% ist das EWN solide aufgestellt. Der Kanton Nidwalden erhielt 2024 insgesamt CHF 8.7 Mio. Doch die Frage bleibt: Wird diese Ausschüttung auch in Zukunft möglich sein, wenn Investitionen weiter zunehmen und Gewinne unter Druck geraten? Eine Thematik, mit der sich der Kanton, die Parteien und die Kommissionen fortan im Blick behalten müssen.
Politische Diskussion über das EWN-Gesetz
Im Mai 2024 diskutierte der Landrat öffentlich über die Gewinnausschüttung und den künftigen Handlungsspielraum des EWN. Eine Gesetzesrevision ist in Vernehmlassung. Künftig soll der Verwaltungsrat Investitionen bis CHF 30 Mio. eigenständig genehmigen können (bisher CHF 4 Mio.). Die Meinungen dazu sind geteilt: Mehr Flexibilität oder weniger demokratische Kontrolle?
Fazit: Das EWN als Schlüsselfaktor für Nidwaldens Energiezukunft
Das EWN ist mehr als ein Energieversorger. Es gestaltet die regionale Energiewende aktiv mit, investiert in moderne Netze und bietet nachhaltige Lösungen. Damit bleibt es ein unverzichtbarer Teil der Energie- und Finanzpolitik in Nidwalden.
Ausblick: Energieprojekte 2025 im Fokus
Im Herbst 2025 wird über die Gesetzesrevision entschieden. Parallel dazu beginnen Bauarbeiten an der Fernwärme in Buochs, und die Einreichung des Baugesuchs für eine Grossbatterie steht bevor. Wer sich für nachhaltige Energie, Strompreise, Digitalisierung und regionale Investitionen interessiert, sollte die Entwicklung des EWN genau im Blick behalten.



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